li Fluids (2009)
li Fluids ist ein Video-Musikinstrument. Flüssigkeit wird als Klangspeicher uminterpretiert. Durch Erregen der Flüssigkeit wird der gespeicherte Klang hörbar. Die entstehende Oberflächenbewegung moduliert die Klangfarbe. Der Spieler verfügt über drei unabhängige „Flüssigkeitsbehälter“, die unterschiedliche Sounds enthalten.
Anders als bei einem konventionellen (Musik-)Videospiel geht es hier nicht um eine hohe Punktzahl oder ein „Ziel“, das es zu erreichen gilt. li Fluids versteht sich vielmehr als Musikinstrument.
Bevor eine Session starten kann, wählt der Spieler drei Soundfiles von der Festplatte aus. Die Wahl ist entscheidend, denn die Soundfiles dienen als Ausgangsmaterial für das weitere Geschehen. Der Sound sollte mindestens 20 Sekunden und maximal ca zehn Minuten lang sein.
Zur Vereinfachung sind die Auswahlmöglichkeiten im Rahmen dieser Ausstellung auf einige Presets reduziert Nun kann der Spieler eine Flüssigkeit an einem bestimmten Ort zum Schwingen bringen und somit hörbar machen. Der Ort, an dem die Flüssigkeit erregt wird, entscheidet über die Lautstärke und Filterfrequenz des entstehenden Klangs. Je weiter der Erregungsort in den Hintergrund rückt, desto leiser wird der Klang. Der Graph des Filters entspricht näherungsweise dem horizontalen Oberflächenprofil der Flüssigkeit. Sobald die Flüssigkeit sich wieder beruhigt, verstummt der Klang.
Der Erreger kann der Flüssigkeit selbstständig in einem vom Spieler definierten Tempo Impulse geben, den Klängen also einen Rhythmus zugrunde legen. Darüberhinaus kann der Pitch der gespeicherten Sounds variiert werden.
Es kann während einer Session zwischen drei „Flüssigkeitsbehältern“ ausgewählt werden. Die drei Flüssigkeiten sind – ähnlich wie Spuren in einem Audiosequencer – vollständig unabhängig voneinander. Der Spieler verfügt also über drei Klangerzeuger, mit denen er musikalisch improvisieren kann.
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